Sonntag, 28. Januar 2007

3 von 5

Es scheint gar nicht so schwer, mich aus meiner Schreibpause aufzuwecken, und so mag ich aus meiner Zweitexistenz als Leserin Folgendes dokumentieren:
Als Eingeborener der norddeutschen Tiefebene würde mir, anders als meinetwegen Nietzsche, die Bergwelt ewig fremd bleiben. Mein Seelenfrieden lag an Meeresstränden, rauschte in Brandungswellen wie meinetwegen - mein Name. schreibt Klaus Moddick in Bestseller - und auch wenn ich "wie mein Name" nicht wirklich verstehe...
so fiel mir doch was ganz Anderes auf.
In einer guten Woche bin ich nun beim fünften Buchverschlingvorgang angelangt, und in zwei weiteren Lektüren wurde die friedestiftende, seelenqualenvertreibende, usw. Wirkung des Meeres auf den jeweiligen Erzähler hervorgehoben. Wo Alles zur Ruhe kommt und die Ängste weichen.
Eine gute Nachricht. Gegebenenfalls kann man ans Meer fahren.

Müßiggang

Ich soll endlich mal wieder schreiben, vernehme ich - und fühle mich sehr geschmeichelt.
Ich könnte über die Bedingungen des Schreibens nachdenken, zumindest des irgendwie biografischen Schreibens, des Bloggens jedenfalls. Jetzt: Wo ich selten einen Antrieb finde, es zu tun.
Selbstbeobachtung ist wohl so eine Bedingung. Bei mir war es auch: Eine Zerrissenheit, ein Büroleben zu führen, das gegen jede Phantasie eingerichtet war. Und kreisende Gedankenfitzel dagegen wiederum am Tage zu nähren, am Abend zu schreiben.
Momentan ist die Zeit gefüllt wie von einem langsam fließenden Strom. Viele kleine Gespräche und Absprachen, nebensächliche Dispute. Das spanische Kochbuch durch kochen. Die Leseritis habe ich, wie schon lange nicht mehr. Die Heizung funktioniert suboptimal und so ist stundenweise der bevorzugte Ort zum Lesen das Bett.
Müßiggang. Das einzige, was ich beobachte, ist, dass ich langsam mal wieder loslegen sollte. Wegen fehlenden Einkünften. Restbestände protestantischer Moral, wenn ich mir so meine wohlige "Faulheit" anschaue. Aber etwas fern bleibt er, der erhobene Zeigefinger.
Immerhin habe ich ja schon zwei Wochen auf Vorschlag und mit den finanziellen Mitteln der Arbeitsagentur einen Existenzgründungskurs gemacht. Dabei richtet sich meine Existenz so ganz gut ein, ohne Marketing und Buchhaltung. Sicher sage ich niemandem etwas Neues, dass das Wort "Existenzgründung" sehr abwegig ist, dafür, dass man halt irgendwie irgendwann sein Geld verdienen muss.
Wenn ich wach träume, will mir ein inneres Bild immer wieder vorgaukeln, es wäre reizvoll, die viel diskutierte Kulturkneipe zu betreiben. Wobei ich mich ständig als die Darbringerin kulinarischer Köstlichkeiten sehe. (Was mir als tägliche Aufgabe sicher schnell auf die Nerven ginge...) Meine Bücher würde ich gerne mal wieder sortiert sehen, in Räumen, die groß genug sind, Regale zu stellen. Und wie in entsprechenden Filmem sehe ich mich im Süden an einem langen Tisch und meine Tochter ist zu Besuch und ich schneide Avocados auf, Käse und selbst gebackenes Brot.
Das Gute am Müßiggang ist, dass man das Alles gar nicht wirklich machen muss, da man es schlaff im Liegen beim Musikhören ja nahezu erlebt, ohne die geringste Verunreinigung durch die Wirklichkeit.
Kontoauszüge sollte man in dieser Lebensphase meiden...

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