Und so war der Endspurt

Ja, es war wirklich einer. Und gegen alle Wahrscheinlichkeit gelang es, noch 2006 abzuschließen, was abzuschließen war. Ein umgekehrter Murphy: Was funktionieren kann, funktionierte. Pure Positiv-Psychologie: Besser als erwartet.
Nachdem ein Weihnachtsfest zu überstehen war, an dem plötzlich die Tochter des Hauses (ich), Dreh- und Angelfigur aller Ereignisse spielen konnte / musste /durfte: Das große, schöne Kind in Mainz und die Mutter im Altersheim abholen, dann ins Elternhaus in die Pfalz, dort Entenbrüste garen mit zu dünner Orangensauce (Generalprobe hatte hervorragend geklappt, natürlich), dennoch lobte die Tochter (meine) die Sauce, was mich mehr erwärmte, als wäre sie restlos gelungen...Nachdem also diese Feierlichkeit halbwegs und damit schon ganz erstaunlich reibungslos über die Bühne gebracht worden war, hieß es zwischen den Jahren noch einmal sich Erfurt auszusetzen, sprich der Abwicklung einer Wohnung.
Es war ein Nachmieter zu finden, und bei der Aggression, die ich beim Vermieter mit meiner Kündigung ausgelöst hatte, gewissen Nachteilen meines Pendlerdomizils, dies alles verknüpft mit einem doch recht üppigen Wohnungsangebot in einer Stadt, die längst weiß, was demografischer Wandel ganz praktisch heißt, stellte ich mir das einigermaßen schwieirg vor. Und dennoch gab es einen Menschen, der schaute sich am 27.12. die Wohnung an und musste aus seiner alten zum 1.1. raus. Noch gleichen Tages ließ er über seine Freundin (?) zusagen, dass er die Wohnung nehme, meldete sich dann aber nicht mehr, um erst nach meiner Rückfrage am folgenden Tag zu vermelden, er habe vermutlich eine andere, größere Wohnung in Aussicht. Am 28. Abends jedoch sagte er schon wieder zu. Nun war noch in diesen heiligen Tagen der Vermieter aufzutreiben, was tatsächlich am 29. gelang - und am 30. wollte er dann einen Mietvertrag machen. Wir hatten nur noch einen Tag zum Renovieren, und bei früher Dunkelheit und keineswegs ausreichendem Strahler-Equipement war das mindestens mal eine Herausforderung. Wir leisteten viel, wenn ich auch am nächsten Morgen bestürzt feststellen musste, dass es in manchen Ecken nicht wirklich hochprofessionell war, für die Kürze der Zeit und die druckreiche Situation des Nachmierters aber akzeptabel, so dachte ich. Das größere Problem wäre eigentlich der Sch...Teppichboden gewesen, der hätte noch mal gereinigt werden müssen, eine rasche Recherche ergab gleichwohl, das sämtliche Teppichbodenspezialgeräte bis ins neue Jahr hinein ausgebucht waren, anscheinend ist es ein Volkssport, in den freien Tagen Teppichböden zu reinigen. Von Geisterhand löste sich auch dieses Problem, da der zu diesem Zeitpunkt noch zukünftige Nachmieter beschlossen hatte, sich Laminat zu verlegen, da er Teppichböden hasst (zu Recht natürlich).
Am 30. Morgens kamen Nachmieter und Vermieter, zwei recht juppiehafte Gesellen, alle beide, und fast wäre in mir noch mal etwas gekocht. Denn mit übertriebenem Eifer wurde jetzt jedes noch so kleine fehlerhafte Detail der vorgenommenen Renovierung analysiert. Vor allem Herr Nachmieter ging mir gelinde gesagt schwerst auf die Nerven, war er doch solange wir noch nach dem Vermieter fahndeten, immer mehr zum panisch-kleinmännisch- jammernden Läppchen mutiert, um mit dem Mietvertrag in der Tasche nun recht arrogant aufzutrumpfen. Der Mann, der mir beim Renovieren nicht von der Seite und niemals vom Arbeitsplatz gewichen war, lief wie Charly Chaplin, so hatte es ihm den Rücken verrenkt, ich war gerädert, und der eben noch kleine, jetzt großsprecherische Wicht von Nachmieter ließ in mir deutlichste Impulse wachsen, mal heftig zu würgen. Oder wenigstens schreien? Laut und hysterisch... Insbesondere seine Ausssage: "Ich habe bei Malerarbeiten so meine Ansprüche" und sein Rückzug mit dem Vermieter in immer noch mein Bad, um zu intrigieren.
Es löste sich dann alles mehr oder minder in Wohlgefallen auf. Da ich ihm vorhatte, meine nicht länger gebrauchte Waschmaschine zu überlassen, verrechneten wir sie mit den anscheinend hunderttausend fälligen Nachbesserungsarbeiten. (Womit im Übrigen ja irgendwie mttlerweile wirklich die Grundlage des anderen Blogs entfällt... so wichtig er mir war, und das war er.) Sodann zogen wir durch die Tür aus, während Herr Nachmieter durchs Fenster (Hinterhaus, Erdgeschoss) einzog. Zum Schluss gelang es sogar noch, sich halbwegs relaxt gegenseitig ein gutes Neues Jahr zu wünschen.
In Frankfurt übrigens haben wir bis 22 Uhr am Sylvesterabned unsere Küche ausgemistet und neu aufgeräumt, um auch mit dieser guten, reinigenden Tat recht entspannt mittels des Besuchs diverser Bockenheimer Lokalitäten mitten in unserem Stadtteil anzukommen. Alles war fertig und geschafft, und das neue Jahr wirklich neu.
So war nun wirklich keine Zeit, sich viel vorzunehmen und zu wünschen, was ja auch andernorts vermeldet wird. Das gerade Erlebte jedoch zu nennen: Eine Zeit, in der das Wünschen gar geholfen hat. Eine Kraft, die ich mitnahm,. als die Bürger sich Mühe gaben, uns mit ihrer Pyromanie zu erfreuen, ich spürte, unter Nachbarn zu sein und wir uns ganz zum Schluss im Andalucia strikt auf Kosten des Hauses noch betrinken durften.
Danke... Mhm... Und bitte weiter so.
rosmarin - 3. Jan, 18:23

himmel was ein jahresabschluß.... die e-stadt mit ihren nervereien und dann eine feuerwerksgleiche ankunft in bankfurt. klingt trotzdem gut. und das andalucia ist wahrlich ein wunderbarer ort, um das neue jahr zu betrinken :-))

wasserfrau - 4. Jan, 00:02

es war, als es war, superanstrengend. Und dann doch supergut. punktum: supergut.
andalucia: auch gut. yes!!!

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