Kampf mit Kokonen

Die beiden Herren, mit denen ich zusammenarbeite, schweben in einem träumerischen Kokon der Selbstgewissheit durch ihr Leben und damit auch durch diese Zusammenarbeit. Es macht mich unwahrscheinlich nervös, ja dünnhäutig, mehr als ich es recht verstehen kann.
Sie heben schon an, irgendetwas zu behaupten, bevor und statt nach zu denken. Meine Wenigkeit bildet sich dann immer ein, einen Gesamtüberblick zu haben, gegen den ihr unbekümmert-auftrumpfendes Gebahren verstößt. Vielleicht bilde ich es mir ja auch nur ein.

Sie machen sich keinen Streß. Ich mach mir Streß. Sie sagen leichtfüßig Dinge zu - und vergessen sie sofort wieder. Verschwinden in einem kuscheligen Charisma der Unbekümmerten. Finden sich selbst und sich gegenseitig entwaffnend. Auch mich entwaffnen sie - und dann finde ich doch irgend eine Stelle zum toben. Wenn sie mit ihrer neuesten Idee kommen, was ich mal tun sollte, dann wehrt sich alles in mir - wenig später bin ich dabei es zu tun, während sie sich in die Behaglichkeit bei sich selbst zu entfliehen suchen. Ach ja, 55plus und sympathisch und das "hab ich schon immer so gemacht". Dagegen komme ich bisher nicht an.
rosmarin - 4. Nov, 23:59

au weh... das klingt bekannt.
lustig, nicht erhebend, aber lustig fand ich das:
marion knaths: spiele der macht. hoffmann und campe.
gerne auch zu verleihen (also ich könnte es schicken oder übergeben)

wasserfrau - 5. Nov, 22:40

hört sich gut an (hab gerade bei amazon geguckt.). zum glück flieg ich ende der woche nach südfrankreich und bin erst mal weg...ähhh... für fünf tage. aber dann komme ich womöglich darauf zurück...

siam - 16. Nov, 15:24

people are afraid to stop you

klingt scheußlich.

Ich habe es lange Zeit für einen Habitus watteeingepackter, weltblinder Jungen ohne Not zum Erwachsenwerden gehalten, dieses Kokonieren. Kann nicht sagen, dass ich inzwischen eine großartig andere Position dazu gewonnen habe. Noch immer denke ich, das Aufdieschnauzefallen ist nur eine Frage der Zeit.
Während ich diesen Gedanken mit mir durch die Welt trage, kommen die Jungen mit allem durch und verdienen meist auch gut Geld dabei.
In unserem Kulturkreis scheint das Karmakonzept wirklich reichlich neben den Tatsachen.

wasserfrau - 16. Nov, 17:42

Karmakonzept: Na, wer weiß, was sie sich verspielen für die nächste Runde - im nächsten Leben. Vielleicht werden sie dann als Schmetterling wieder geboren - dummer Scherz.

Nein, sie fallen jedenfalls nicht auf die Schnauze. Das macht ja ihre ungeheure Selbstgerechtigkeit aus. Im Grunde hängt es damit zusammen, dass sie nie für andere sorgen müssen / wollen / können. Deswegen gibt es auch so erbärmlich wenige halbwegs gute Väter.

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