Über die Leichtigkeit will ich denken. Von der Leichtigkeit mir berichten.
Ich liebe das Wort, die Vorstellung, die sich mit ihm verbindet. Das Gefühl, wenn es sich einstellt. Das tut es zu selten. Eine Haltung wäre sie, die Leichtigkeit, die sich üben ließe.
Ich habe schon ein wenig geübt, die letzten Jahre. Sitzen zu bleiben in der Angst und sie überstehen. Das hört sich nicht "leicht" an, das ist es auch nicht - aber eine gute Voraussetzung auf dem Weg zur Leichtigkeit. Eine grundsätzliche Begabung habe ich: Humor. Man möge es kultivieren, sage ich mir. Die scherzhafte Bemerkung, den leichten Sinn, nicht zynisch,nein: heiter, bevor es schwer wird.
Leichtes Laufen. Leichtes Handeln. Das Leben, das Bälle zuwirft, alles ist interessant. Vieles, sagen wir mal. Alles? Nun, das wäre das Ideal.
Alkohol nur in Maßen. Das schwebende Gefühl der ach so guten Laune bei erhöhter Zufuhr - ach, es rächt sich. Was allgemein bekannt ist, kann ich immer wieder am eigenen Leibe erfahren. Und dann ist es schwer, im Zustand des Tages danach, noch leicht zu sein. Die Müdigkeit - sie ist ein Feind des leichten.
Leicht kann es tatsächlich sein, Cafés zu erforschen, in denen sich schreiben lässt. Und wenn ich nur die Café-Atmosphäre beschriebe, im Falle der Fälle. Leicht kann es sein zu entdecken und zu erforschen - und genauso leichten Sinnes das Notwendige zu tun.
Manches nehme ich immer noch schwer. An manchen Tagen bin ich menschenscheu, da hab ich "Angst vor de Leut`". Vielleicht lässt sich auch diese phasenweise auftretende Scheu so leben, dass sie ihr Gutes, Heiteres hat: Immer wieder die Überraschung, dann doch zu merken, dass die anderen mich mögen, auf mich zugehen, mich bewundern und "genießen". Manchmal, manche. Das genügt völlig, das ist wunderschön und gerade durch die Überraschung, die darin teilweise steckt, ein Fest.
Es ist leicht in der Welt zu sein. Nur wo ich, zu aufgesetzt, mich zwinge zum Frohsinn, da verkehrt sich alles. Es tut weder dem Körper noch der Seele gut. Deswegen ist die Haltung der Leichtigkeit eine Sache der Übung. Wie Picasso sagte: Man braucht sehr lange, um jung zu werden.