bzw.: reitender Professor.
Soviel also zu unserem Gastgeber in der Camargue.
Fünf Tage nur, just a short trip. Und doch wie wunderbar und lohnend.
Vom Flughafen holt er uns mit dem Jeep ab. Das Haus sieht von außen aus wie eine mexikanische Hazienda und offenbart dann innen Winkel und Eigenheiten, viele alte Möbel, ganz viele Bilder.
Von Anfang an gibt es ständig zu essen und zu trinken. In einem fort. Kommunistische Freunde kommen zu Besuch. Pferde werden gefüttert. Wir trinken in der unglaublichen Tristesse des Café Central unseren Aperitif.
Die Weinfelder glühen, jetzt wo der Wein geerntet ist, von herbstlichem Laub: Das reicht von tiefem bordeauxrot bis zu lichtem hellgelb. Es ist staubig, denn es hat viel zu lange nicht geregnet.
Eine letzte Sonne strahlt, strahlt wirklich, nachts ist es überraschend kalt.
Im Meer stehen die Flamingos fast wie Söldner, die man für den Touristenblick bezahlt. Auf den Tisch kommen Stücke vom Wildschwein, junge Aale, auch Tauben, Rebhuhn, Karpfen... Die "Speisekarte" enthält fast nur Gerichte, die ich kaum jemals aß.
Dann wieder raus, ein starker und doch milder Wind, verweht den Gang durch die Sümpfe.
Im Spiegel sehe ich eine Mexikanerin, das bin ich, und mal finde ich sie furchtbar, dann wieder erstaunlich gut. Dann interessiert es mich nicht mehr, weil alles so schön ist.
Dann ist es vorbei, aber das ist nicht schlimm.