Sonntag, 14. Januar 2007

Liebeserklärung

Ich bin so froh, dass ich dich hab.
Idioten gibt´s auf dieser Welt genug.

Minimalistisch á la Lindenberg. Aber mehr ist auch nicht zu sagen, Punkt.

Heimat

Hier schaue ich der Gefahr in jeder Höhe ins Auge.
Ich bin so stark wie Alles, das ich kenne.
Dort war mir auch noch die kleinste Gefahr unbekannt, ins Nichts schaut man da. Das war mir unheimlich.
Hier weiß ich von jedem Drachen, wie groß er ist ...
und so werde ich größer.
Danke.

Samstag, 13. Januar 2007

Weil

Ich komme im Moment wenig zum Schreiben, da die Agentur für Arbeit und sonstige Spielchen mir einen lustigen Existenzgründungskurs spendiert. Im Moment heißt das Motto: "Schneller leben" - Ich bin ja erst seit dem 1.1. arbeitslos.
Der Kurs ist wirklich lustig. Zwar wird man hie und da entmutigt und belastet - vielleicht über das Maß dessen hinaus, was der energetischen Pflege aufstrebenden Unternehmertums gut tut?! - ausgesprochen erfreulich ist , überraschend erfreulich, aber die Zusammensetzung der Gruppe: Lauter spannende Leute, klug, kreativ und sehr wertschätzend und aufbauend im Umgang. Dass zwei, drei etwas durchschnittliche Menschen dabei sind, tut fast gut, ausschließlich Überflieger in einem Raum wären fast schon beängstigend.
Obwohl wir zwischen 30 und 57 sind, macht die Schulatmosphäre alle irgenwie gleichaltrig, zeitlos... und irgendwie jünger, als man oft war.
Gestern Morgen sagte ich zum Mann, der mir die Brote schmiert: "Die anderen Kinder (vor allem die Petra...) haben immer was Gesundes dabei..."
Mit Petra habe ich mich schon schwer angefreundet (nicht wegen dem Gesunden) und Michaela hat mich zum Abschluss der ersten Woche umarmt und mochte sich kaum trennen.
Neudeutsch ist das alles net-working zukünftiger start-ups. In echt ist es einfach schön und sehr schwungvoll-lebendig.

Samstag, 6. Januar 2007

Eine Geschichte von der Liebe

finde dich hier.
Sehr schön ist das, weil ich die Ängste, die Abwehr, ach ja, so nachfühlen kann.
"Märchenhafte Entwicklung".

Neues Altes

Neue alte Frankfurterin mit neuen, ganz ganz aufmerksamen Augen. Häufig bin ich verwirrt und verfahre mich in der Stadt, in der ich im Grunde seit 1987 "immer" war. Lange wohnte ich in Eschersheim, zog dann nach Bockenheim, das mir eigentlich wohlbekannt war, denn in Eschersheim ist ja so gut wie nix geboten. Kurz nach dem Umzug schon ab in den nahen Osten, dann nur noch Wochenendpendlerin, das ergibt wohl einen Tunnelblick. Manchmal in den letzten Tagen merkte ich, wie ich alles von Eschersheim aus ansteuerte, obwohl ich ja von Bockenheim kam. So kann man endlose Schleifen drehen um überhaupt nur die Autorenbuchhandlung zu finden (die ich immer fand, auch als Wochenendpendlerin).
***
Aufmerksamkeit. Wieviel leichter mit liebevollen Augen, in denen Erkennen steckt. Ich sitze in der Deutschen Bibliothek, wenn ich einen Sessel bekomme, vor den großen Fenstern oder gar gigantischen Bullaugen, (Die Deutsche Bibliothek hat eine wunderbare Architektur - und sie spricht wirklich für eine Ansiedlung in Frankfurt.) Ich schaue runter auf die Straße, die nichts Besonderes hat, nach rechts ist sie sogar häßlich, mündet in dem großen Ring, der Blick geht auf die Tankstelle. Nach vorne schauend kann ich mir halbkurz jedes Detail vergegenwärtigen, eine Blume auf einem Balkon, einen Vorhang zwei Zimmer weiter. Draufschauen und vor lauter Aufmerksamkeit glücklich werden.
***
Abends noch mal ein kurzer Gang ums Quadrat. Ich inspiziere Hinterhöfe und Wunderlichkeiten, als hätte ich sie noch nie gesehen. Habe ich auch nicht. Bin wie ein bisschen verliebt (ein bisschen). Dabei gab es das alles in eigener Art in Erfurt auch. Ich konnte nicht entdecken, ich konnte nicht, jeder Stein schrie, ich gehöre dir nicht. Ob mir das in einer "West-Stadt" auch so gegangen bin? Vielleicht bin ich eine übersensible Nicht-Kolonisatorin gewesen?
***
Weggehen um Heimzukommen? Auch, wenn ganz unklar ist, wie weiter... das gibt es.

Freitag, 5. Januar 2007

Alltagsbeschwerden II

Ich merke, dass Alltäglichkeiten die Kraft rauben. Lange habe ich nicht mehr gekocht, wer kocht schon bei 40-Stunden-Woche allein in der Prärie abends für sich selbst in interessanter Weise? Und so habe ich die ganze Woche das Kochen übernommen. Was engagiert anhob mit Nudel-Fisch-Paella und mediterranem Lammtopf, ja ich kann kochen, ja!, erfreute ich mich, das wird am Tage 5 schon zur Prozedur, verkorkste Lachs-Lasagne und keine Lust mehr einkaufen zu gehen.
Normal natürlich.

Alltagsbeschwerden

Das habe ich mir ja gleich gedacht, das sich auf etwas zu freuen immer der allerbeste Schwebezustand ist, während das Erreichte neue Fragezeichen stellt. Wie gesagt, ich bin nicht wesentlich enttäuscht. Schon als ich vom verpassten Wünschen schrieb, da war mir etwas mulmig zumute, aber ja. An einer Woche neue Freiheit bemerke ich etwas Schluffiges. Die Zweisamkeit, besser als vermutet, hebt gleichwohl einen diffusen fremden Sinn über mich. So empfindlich, wie ich in diesem Punkt bin. (So eindeutig selbst-gesteuert wie der Mann ist; jede Beziehung bringt mir wohl eine andere Macke. Ein anderer langjähriger befreite mich durch und durch, das Haus zu verlassen: durch seine Antriebslosigkeit, aber ich fürchtete diese beim Heimkommen. Nun scheint mir vieles Fremdbestimmung, weil einer gewiss im eigenen Rythmus, und nicht in meinem, haha, stets tut, was er tut.)
Ich habe keinen wirklichen Grund zu klagen. Schlecht geht es mir nicht - und was sind das für Ansprüche, nach einer (knappen) Woche, die mit einem Feiertag anhob, die Verlustrechnung aufzumachen: Zu wenig erledigt, zu wenig Visionen etc.?
Wenn es jedoch stimmt, dass erst das Sein und dann das Handeln und dann das Haben kommt - eine wunderbare Reihenfolge - dann sollte ich mit recht großer Achtsamkeit aufpassen. Wie schnell geht das verloren, wenn der Blick des anderen die Minuten füllt. Vor allem, wenn er gar nicht hinguckt, aber dennoch von mir gesehen wird.
Die Grenzen verantworten wir selbst, finde ich geschrieben.

40plus

Wahlalter

"Wenn eine gute Fee käme und du dir ein beliebiges Alter aussuchen könntest, welches würdest du wählen?" frage ich meine Freundin F.G. (achtundachtzig). "Anfang vierzig", sagt sie ohne zu zögern. Ja, das wäre auch mein Wahlalter. Ich star6e eine kleine Umfarge unter denen, die äter als fünfzig sind. Alle, wirklich alle, Männer wie Frauen, nennen diese Altersstufe. Auch die Begründungen sind identisch: Man habe die gröbsten Verklemmungen und Verwicklungen hinter sich und noch eine geräumige Zukunft vor sich (wenn alles gut gehe). Betrifft diese beste aller Altersmöglichkeiten nicht genau das Alter, in dem die quälende Midlife-crisis angesiedelt wird? Uns ist selbst unter dem Einsatz guter Feen nicht zu helfen.

Aus: Silvia Bovenschen, Älter werden.

Silvia Bovenschen ist Anfang 60, gefiel mir schon früher gut, und hat ein wirklich schönes Buch geschrieben.

Dienstag, 2. Januar 2007

Und so war der Endspurt

Ja, es war wirklich einer. Und gegen alle Wahrscheinlichkeit gelang es, noch 2006 abzuschließen, was abzuschließen war. Ein umgekehrter Murphy: Was funktionieren kann, funktionierte. Pure Positiv-Psychologie: Besser als erwartet.
Nachdem ein Weihnachtsfest zu überstehen war, an dem plötzlich die Tochter des Hauses (ich), Dreh- und Angelfigur aller Ereignisse spielen konnte / musste /durfte: Das große, schöne Kind in Mainz und die Mutter im Altersheim abholen, dann ins Elternhaus in die Pfalz, dort Entenbrüste garen mit zu dünner Orangensauce (Generalprobe hatte hervorragend geklappt, natürlich), dennoch lobte die Tochter (meine) die Sauce, was mich mehr erwärmte, als wäre sie restlos gelungen...Nachdem also diese Feierlichkeit halbwegs und damit schon ganz erstaunlich reibungslos über die Bühne gebracht worden war, hieß es zwischen den Jahren noch einmal sich Erfurt auszusetzen, sprich der Abwicklung einer Wohnung.
Es war ein Nachmieter zu finden, und bei der Aggression, die ich beim Vermieter mit meiner Kündigung ausgelöst hatte, gewissen Nachteilen meines Pendlerdomizils, dies alles verknüpft mit einem doch recht üppigen Wohnungsangebot in einer Stadt, die längst weiß, was demografischer Wandel ganz praktisch heißt, stellte ich mir das einigermaßen schwieirg vor. Und dennoch gab es einen Menschen, der schaute sich am 27.12. die Wohnung an und musste aus seiner alten zum 1.1. raus. Noch gleichen Tages ließ er über seine Freundin (?) zusagen, dass er die Wohnung nehme, meldete sich dann aber nicht mehr, um erst nach meiner Rückfrage am folgenden Tag zu vermelden, er habe vermutlich eine andere, größere Wohnung in Aussicht. Am 28. Abends jedoch sagte er schon wieder zu. Nun war noch in diesen heiligen Tagen der Vermieter aufzutreiben, was tatsächlich am 29. gelang - und am 30. wollte er dann einen Mietvertrag machen. Wir hatten nur noch einen Tag zum Renovieren, und bei früher Dunkelheit und keineswegs ausreichendem Strahler-Equipement war das mindestens mal eine Herausforderung. Wir leisteten viel, wenn ich auch am nächsten Morgen bestürzt feststellen musste, dass es in manchen Ecken nicht wirklich hochprofessionell war, für die Kürze der Zeit und die druckreiche Situation des Nachmierters aber akzeptabel, so dachte ich. Das größere Problem wäre eigentlich der Sch...Teppichboden gewesen, der hätte noch mal gereinigt werden müssen, eine rasche Recherche ergab gleichwohl, das sämtliche Teppichbodenspezialgeräte bis ins neue Jahr hinein ausgebucht waren, anscheinend ist es ein Volkssport, in den freien Tagen Teppichböden zu reinigen. Von Geisterhand löste sich auch dieses Problem, da der zu diesem Zeitpunkt noch zukünftige Nachmieter beschlossen hatte, sich Laminat zu verlegen, da er Teppichböden hasst (zu Recht natürlich).
Am 30. Morgens kamen Nachmieter und Vermieter, zwei recht juppiehafte Gesellen, alle beide, und fast wäre in mir noch mal etwas gekocht. Denn mit übertriebenem Eifer wurde jetzt jedes noch so kleine fehlerhafte Detail der vorgenommenen Renovierung analysiert. Vor allem Herr Nachmieter ging mir gelinde gesagt schwerst auf die Nerven, war er doch solange wir noch nach dem Vermieter fahndeten, immer mehr zum panisch-kleinmännisch- jammernden Läppchen mutiert, um mit dem Mietvertrag in der Tasche nun recht arrogant aufzutrumpfen. Der Mann, der mir beim Renovieren nicht von der Seite und niemals vom Arbeitsplatz gewichen war, lief wie Charly Chaplin, so hatte es ihm den Rücken verrenkt, ich war gerädert, und der eben noch kleine, jetzt großsprecherische Wicht von Nachmieter ließ in mir deutlichste Impulse wachsen, mal heftig zu würgen. Oder wenigstens schreien? Laut und hysterisch... Insbesondere seine Ausssage: "Ich habe bei Malerarbeiten so meine Ansprüche" und sein Rückzug mit dem Vermieter in immer noch mein Bad, um zu intrigieren.
Es löste sich dann alles mehr oder minder in Wohlgefallen auf. Da ich ihm vorhatte, meine nicht länger gebrauchte Waschmaschine zu überlassen, verrechneten wir sie mit den anscheinend hunderttausend fälligen Nachbesserungsarbeiten. (Womit im Übrigen ja irgendwie mttlerweile wirklich die Grundlage des anderen Blogs entfällt... so wichtig er mir war, und das war er.) Sodann zogen wir durch die Tür aus, während Herr Nachmieter durchs Fenster (Hinterhaus, Erdgeschoss) einzog. Zum Schluss gelang es sogar noch, sich halbwegs relaxt gegenseitig ein gutes Neues Jahr zu wünschen.
In Frankfurt übrigens haben wir bis 22 Uhr am Sylvesterabned unsere Küche ausgemistet und neu aufgeräumt, um auch mit dieser guten, reinigenden Tat recht entspannt mittels des Besuchs diverser Bockenheimer Lokalitäten mitten in unserem Stadtteil anzukommen. Alles war fertig und geschafft, und das neue Jahr wirklich neu.
So war nun wirklich keine Zeit, sich viel vorzunehmen und zu wünschen, was ja auch andernorts vermeldet wird. Das gerade Erlebte jedoch zu nennen: Eine Zeit, in der das Wünschen gar geholfen hat. Eine Kraft, die ich mitnahm,. als die Bürger sich Mühe gaben, uns mit ihrer Pyromanie zu erfreuen, ich spürte, unter Nachbarn zu sein und wir uns ganz zum Schluss im Andalucia strikt auf Kosten des Hauses noch betrinken durften.
Danke... Mhm... Und bitte weiter so.

Montag, 1. Januar 2007

Ich glaub an die Köche

...die den Brei verderben.
Einfach mal wegschauen...

Donnerstag, 28. Dezember 2006

upps

da fragen sie mich, wie ich angekommen bin..
wo?
ich stehe über kisten und plänen und pinseln...
zum jahresende.
ich vertraue mehr als früher.
auch in andere, in mich sowieso.
ich vermisse das denken und fühlen -
vor lauter machen: pinseln und räumen.
aber es ist wohl auch gut so,dieses mal.
ich werde keinen jahrewechsel wirklich mitbekommen.

Sonntag, 24. Dezember 2006

Widmung zur Weihnacht und zum Ende des Jahres

Für alle, die hier lesen

Dieses Gedicht von Marie Luise Kaschnitz bedeutet mir viel, beschreibt, was möglich ist, was ich erfuhr, immer wieder, im vergangenen Jahr. Ganz viele solche Momente, kleine Wunder und Wandlungen, plötzlich, ohne Grund, doch mit jedem Grund, wünsche ich Euch allen. Nahrung für die Seele, die uns leben lässt.

Manchmal stehen wir auf
Stehen zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unserer atmenden Haut.

Nur das Gewohnte ist um uns
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

Und dennoch leicht
Und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvolle Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.

Etwas Viel theoretischer, für die Rationalisten unter uns, zu denen an manchen Tagen ein Teil von mir ja auch gehört, heißt das so:


Wenn Erleben (individuell und interaktionell) als Ausdruck von regelhaften Mustern dargestellt werden kann, also von Assoziationsnetzwerken, die ja immer wieder aktuell abgerufen werden, also nicht grundsätzlich in sich stabil sind, dann heißt Veränderung allgemein ausgedrückt nichts anderes als das Einführen von Unterschieden in dieses Muster. Damit wirksame Veränderungen angeregt werden, muss dann auch nicht ein ganzes Muster verändert werden, sondern es genügt meist, Unterschiede in einem oder mehreren Elementen oder Verknüpfungsstellen zu erwirken. (Gunther Schmidt)

Oder einfach mit Werner Eberwein: Werde, was du bist. Frei.

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