Freitag, 18. Mai 2007

Geschrieben

Gestern und heute zwei kleinere Schreibarbeiten erledigt. (Unliterarischer Natur) Immerhin.
Nach langem Rumdrücken zuvor, geht es dann so flink, dass ich glatt den Eindruck habe, gar nichts gemacht zu haben. Dabei gingen mir ja auf jeglichem Gang um die Ecken die Gedanken durch den Kopf.

Mittwoch, 16. Mai 2007

Pflanzen und Leben

Heute...
Schreibsafari...Fotosafari
Im Regen laufen, Spargel kaufen.

Zusätzlich zur Rhabarberzeit, die zum Glück anhält, ist nun Spargel- und Erdbeerzeit, wie jeder weiß. Pflege von Tomaten und Kräutern geht weiter. Muss noch Salbei dazukaufen, allein schon wegen einem äußerst leckeren involtini-Rezept.

Spargel im übrigen, und das habe ich bei Chefkochs entdeckt, schmeckt am allerallerbesten, wenn er nicht im Kochwasser verleppert, sondern mit Butter und Salz im Aluminiumpäckchen im Backofen gart. Man glaubt es nicht, aber es ist wirklich wahr. Soviel Eigengeschmack! Lässt sich auch gegen Ende noch mit Parmesan und Schinken belegen. Mhm.

Bewegung tut ansonsten Not. Fühle mich immer noch sehr eingerostet.

Dienstag, 15. Mai 2007

Wer weiß

was man da macht ohne Langzeitpaartherapie der möge sich melden.
Nein, um Sex geht es hier nicht, es ist rätselhaft banal. Vermutlich ein musikalisches Problem, ein Problem der Rhythmen oder so.
Ich neige zu kleinen Gereiztheiten. (Die großen hat er mir ja schon abgewöhnt.) Etwa wenn ich müde und hungrig bin und noch einkaufen war und nun mit verschiedenen Zutaten und einem neuen Rezept in der Küche stehe und er sich wortlos hinter den Computer verzogen hat, dann fauche ich mal kurz und kräftig. Oder: Wenn wir zusammen auf einer Veranstaltung waren, wo nur "seine Leute" waren und danach tauschen wir unsere Eindrücke aus und er redet und redet und unterbricht mich drei Mal hintereinander. Ich fauche, kurz und kräftig. gereizt. Das kommt von null auf nachher - und er ist auch ein wenig eigenbrötlerisch und merkt zuvor nicht allzu viel. Und ehrlich gesagt: Alles bananenbanal.
Dann, der zweite Akt. Ich merke, er wird steif, er wird stumm. Wenn die Möglichkeit besteht, geht er in sein Zimmer. Setzt sich in den Sessel, legt sich aufs Sofa. Schweigt, schmollt. Er faucht nämlich nicht zurück. Schon gar nicht sagt er: Bleib cool Baby, bist du müde? Oh nein, er ist zu Tode getroffen.
Das bringt jeden Rhythmus durcheinander. Wir wollten Abendessen, wir wollten weiterdiskutieren, vielleicht noch beim Spanier. Aber jetzt geht nichts mehr. Er spielt toter Mann. Ich habe ihn ungerecht behandelt! Er hat seine Gründe!
Dann habe ich gute Chancen richtig wütend zu werden. Ich beginne meine Empörung über ihn, die zunächst nur ein kleiner Momentfaucher war, stürmisch zu begründen, ich will mich nicht abstrafen lassen. Er strukturiert ab jetzt mit seinem Beleidigtsein die ganze Situation. Das kann nämlich Stunden dauern, wenn ich wütend nachkarte: Tage!
Kurz und gut: Wir haben keine Spargelcarbonara gegessen. Er ist aus dem Haus gestürmt (soll er doch). Ich habe mir ein Spargelpäckchen mit Parmesan und Schinken gemacht - und lecker! alleine gegessen.
Es ist kein Drama, es ist eher langweilig. Wir verlieren viel sinnvolle Zeit. Wie anders?

Und bei gleicher Gelegenheit

(einem Vortrag am Abend) bekam ich unwahrscheinliche Sehnsucht nach Bologna.

Kopftuch

Lange Zeit habe ich mich nie gefragt, wie sie sich fühlen, die Frauen mit den Kopftüchern.
In der bunten Straße läuft eine vor mir, leger gekleidet, modisch aber nicht auffällig, zwei Kinder, eins im Wagen, eins an der Hand. Die Frau ist jung, ganz vermutlich Türkin, ihr Kopftuch im Tigermuster, passend zu den Farben der Bluse, die unterm Jeansjäckchen raushängt.
In meinen Augen, das ist nun mal so, ist das Kopftuch wie ein Stempel, es rückt sie in eine andere Welt.
Macht es Sinn für diese junge Frau, so eindeutig einer ganz bestimmten community zuzugehören? Beschützt es sie gar vor irgendetwas? Bekommt sie nicht auch ständig zu spüren, dass sie für alle, die kein solches Koptuch tragen, in einer Schublade verschwindet?

Ich komme mir schrecklich naiv und unwissend vor, plötzlich. Denn ich habe keine Ahnung.
In meinem näheren und weiteren Bekanntenkreis gibt es keine Koptuchträgerinnen.

(Ab und zu sehe ich jetzt auch eindeutig deutschstämmige junge Frauen, die offensichtlich übergetreten sind und nun sich mit entsprechender Kopfumhüllung ausstatten. Da jedoch stelle ich mir Mittelstandstöchter vor, die mal was ganz Außergewöhnliches machen wollen. Irgendwie stelle ich mir auch vor, dass das nicht ewig so bleibt. Aber was weiß denn ich?)

Scham

entsteht, wenn Größenphantasien zusammen brechen. Lernte ich am gestrigen Abend.
So einfach ist das.
Eine simple Theorie, deren Erklärungswert im Leben hoch ist.
(Und es in der Tat schwierig erscheinen lässt, M. aus der Reserve zu locken.)

Montag, 14. Mai 2007

Vergeblichkeit

Morgens gleich früh raus und schnellen Schrittes die Straßen lang, bis der Kopf ordentlich durchgepustet am Schreibtisch ankommt ...
habe ich mir vorgenommen.

Doch es regnet und regnet und regnet.

Suchen und finden II

M. ist wohl erst Mal zur Mutter gefahren. Die musste mit dem Lebensgefährten seine Wohnung auflösen, er hat das wohl nicht mehr geschafft. Wo er jetzt ist, weiß ich nicht.
Seine ehemalige Freundin C. macht gerade einen weiteren Karriereschritt und will sich abgrenzen. Das verstehe ich, wenngleich ihre Gründe (ungestört Karriere machen!) mir in dieser Form fremd sind. Irgendwie ist sie manisch in funktional gelenkten Bahnen, während er mal wieder in Kurven und Einbrüchen.
Ich werde seine Mutter anrufen. Aber dafür muss man immer ein bisschen Zeit mitbringen. Die Gute erzählt gerne viel. Laut C. ist sie furchtbar weltfremd, was auf ihren Sohn abgefärbt habe. Sie erzählt von Engelsbegegnungen und malt.

Privat wie beruflich gilt:

Ich wähle lieber aus, als dass ich ausgewählt werde.

Freitag, 11. Mai 2007

Suchen und Finden

Wie gern man doch als Kind gesucht und gefunden wird. Und wie wenig sich das vom Grundgedanken her verändert, selbst wenn man erwachsen geworden ist.

Eben drum. Eben drum wollte ich das Zögern und Zaudern beenden, das lange Rätselspiel, ob ich M., den alten Freund aus Uraltzeiten, als noch alles wild war, dringlich suchen soll, da ich in Sorge bin. Und: Da ich ihn vermisse, wohlwissend, dass es sehr anstrengend sein kann, ihn zu finden und mich zur Verfügung zu stellen.

M. ist, das ist wohl eindeutig, manisch-depressiv, dem offiziellen Sprachgebrauch nach. Als wir jung waren, da war ich recht weit entfernt, mich mit solchen Pathologisierungen ein zu lassen. Und dennoch ist sein Lebensvollzug anstrengend und nicht ungefährlich. Zu Zeiten kann er scheinbar alles, hört auf zu schlafen, rast durch die Welt, macht große, selbstverständlich übergroße Pläne und extreme Schulden. In der Depression taucht er ab, taucht ganz und gar ab. Und dazwischen extremsportet er, taucht tatsächlich durch die Tiefen der Weltmeere und erklettert himmelsstakende Gebirge. Hin und wieder verknüpfen sich diese Aktivitäten mit suizidalen Phantasien, wenngleich sie den Vollzug wohl eher verhindern.

Wir sind so jung nicht mehr, die Illusion der Unsterblichkeit verlässt mich - und auch für ihn, so stelle ich mir vor, kann die Verhinderung auch nur des geringsten Bodens unter den Füßen mit zunehmendem Alter neben der emotionalen zur immer deutlicheren sozialen Katastrophe werden. Nun hat er wieder alles abgebrochen, seine Beziehung, seinen job, ist mit unbekanntem Ziel unterwegs in der Welt.

Ich schrieb ihm eine Mail, u.a.:
Wisse eins: Ich habe stets verstanden, dass du solche Pausen einlegst aus Gründen einer von dir empfundenen Scham über dies und das. Wisse aber auch, dass das von meiner Seite aus völlig überflüssig ist. Ich kenne dich so lange, und ich meine auch recht gut, kenne deine Höhen und Tiefen, deinen großartigen Charme, Wortwitz und Schwung, aber ebenso deine dunkeln Selbstzweifel und persönlichen Katastrophen. Was soll´s also, diese Umständlchkeit und auch den Verlust zu kultivieren, dass du dich vor mir versteckst.

Wenn du kannst, gib einen Laut, wenigstens einen kleinen.


Die Mail kam sofort zurück, mailer-damönenhaft.
Und ich meine, ich werde weitersuchen. Elsas Beobachtung zeigt mir deutlich, dass dann doch diese Zweifel, ich könnte ihm zu Nahe treten, nicht die erste Priorität haben.

Donnerstag, 10. Mai 2007

Gut so...

Es gilt deshalb jetzt, Ihre eigene Kreativität einem größeren Ganzen zur Verfügung zu stellen. Ob Sie sich einer Gruppe oder einem Projekt anschließen, das sich besonders für Menschenrechte, für Randgruppen oder Ökologie einsetzt oder eigene Heil-Erfahrungen an andere Menschen weitergibt, ist letztlich nicht ausschlaggebend. Wichtig ist für Sie jetzt, Ihr persönliches Leben wieder in einen größeren Zusammenhang zu stellen und Ihren Idealen und Wertvorstellungen einen entschiedeneren Platz in Ihrem Leben einzuräumen.

Mittwoch, 9. Mai 2007

Frage der Sehnsucht und der Zeit

Der Dalai Lama - meine ich - soll ja empfohlen haben, mindestens einmal im Jahr an einen Ort zu reisen, der einem gänzlich unbekannt ist. Das finde ich schon länger eine sehr schöne Empfehlung, sie müsste ja auch nicht gleich vom Dalai Lama kommen, doch wird so eine an sich luxuriöse Angelegenheit zur ganz und gar sinnvollen Aufgabe geadelt.

Dieses Jahr habe ich noch nicht die geringste Ahnung, wo dieses Ziel sein wird. Denn es handelt sich ja um etwas ganz ernsthaft Gewähltes, das a) wirklich neu sein muss und b), so finde ich, erwählt werden aus einem gewachsenen sehnenden Bezug. So fand ich einst meine Kraft- und Bezugsorte Usedom, Bologna und Lanzarote - da ich zuvor schon stark mich hindachte.
(Und ich vertat mich sehr, als ich einfach nur mal was Neues machen wollte, und nach La Palma flog anstatt nach Lanzarote: Ich konnte dort nichts finden, was mit der Liebe zur kargeren Nachbarin vergleichbar gewesen wäre.)

Die genannten Orte sind alle nicht sehr spektakulär, aber für mich waren und sind sie wichtig. Und nun? Die fernen Träume wie Mexiko, Japan oder auch die Krim werde ich dieses Jahr auch wieder nicht realisieren: Es mangelt dann doch am Geld. Und die letzten Wochen waren ja nun in der Tat in ganz mehrfacher Hinsicht Urlaub in Frankfurt, fast wunschlos nach anderen Orten.

Was wird mein neuer Ort 2007?

Samstag, 5. Mai 2007

Mai

...von dem seit altersher ein "alles neu" zu machen angedichtet steht, erst mal kommt er mit Regen daher, erwartet, waschend, ein wenig frisch und anders.
Zyklisch, immer zyklischer wird das Erleben, ab dem Alter jedenfalls, wo ein wenig Erfahrung gesammelt ist. 2004: Der Aufbruch, als die Decke auf den Kopf fiel, am 30.4. in den Mai hinein und dann zügig mit unbekanntem, schweren Ziel in den Sommer. 2007: Ich spüre diese Decke wieder, aber auch die Früchte des bereits Bewältigten. 2006: Der Mai, die Rhön, ein Berappeln einer, die am Boden lag und langsam wieder leben wollte - langsam, immer wieder gebremst in einen Sommer hinein und in ein neues Entdecken der Lebenskunst. 2007: Viel warme Erinnerung daran, zumal der Sommer, so vorverlegt, in den Spätapril schon alles strömen ließ, was gut tut und immer noch Aufbruch verheißt. mai
2002 jedoch da war ein Tod, eine Schwärze, ein Grauen von unbekannter Macht. (Und ich sehe, wie immer im April/Mai die Amokzeit ist, als müssten sich von der Hölle gezeichnete, den Weg freischießen aus dem Winter, um das Licht zu ertragen oder besser gesagt: abzuschaffen.) Und so ist der Mai, ist der Neubeginn, niemals nur ein fröhliches Trallala, sind die Brüche dieses oder jenes, ohne Wertung, das Spektrum des Menschenmöglichen, der Aufstand des Vergessenen. Und manches Mal ist Entspannung, der Abbau von Spannungen der brutalst mögliche Akt, unvermeidbar, wenn die Geistesgegenwart den Winter allzu sehr verschlafen und den Mai nicht hat kommen sehen.

Ich wünsche mir und Euch und diesem Mai 2007 alles Gute!

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